Obwohl Staples insgesamt als ein „Global Player“ angesehen werden muss, ist es in Deutschland nicht viel mehr als ein mittelständisches Unternehmen. Dementsprechend sind die strategischen Möglichkeiten von Staples Deutschland relativ begrenzt. Preislich kann das Unternehmen aufgrund des globalen Einkaufs mit den Wettbewerbern mithalten, den Markt vielleicht sogar zum Teil dominieren. Das große Problem von Staples ist aber, dass es hierzulande noch recht unbekannt ist, und im Sinne der Arbeit, sich in den Köpfen der Verbraucher noch längst nicht als Marke etabliert hat. Zumindest nicht in der breiten Masse.
Staples ist ein zentral organisierter Retailer und muss am ehesten der Betriebsform „Fachmarkt-Discounter“ zugerechnet werden. Es ist ein Anspruch des Unternehmens alle Vorteile eines Discounters zu nutzen und diese soweit wie möglich mit den Stärken eines Fachmarktes zu verbinden. Hierbei wird deutlich, dass Staples in dem Sinne eine Outpacing-Strategie verfolgt: das Angebot möglichst hoher Qualität in Verbindung mit möglichst fairen Preisen. Immer wieder führt Staples umfassende Wettbewerbsvergleiche durch um sicherzustellen, dass marktkonforme Preise angeboten werden können.
Aufgrund der „besonderen“ Betriebsform, des Sortiments und der Wahl der Marketingstrategien bzw. -instrumente hat Staples viele partielle aber keine generellen Wettbewerber. Im Bereich Technik sind es sicherlich Media Markt, Saturn und EP (Electronic Partner). Der PBS-Bereich (Papier Büro Schreibwaren) muss bei der Konkurrenzanalyse in drei Teilbereiche aufgeteilt werden: die Lebensmitteleinzelhändler, die lokalen Fachhändler und die CC-Märkte wie Metro, Fegro etc. Dabei ist der lokale Fachhändler praktisch der einzige direkte Wettbewerber was die Sortimentstiefe und -breite angeht. Die anderen beiden Gruppen optimieren in erster Linie die Ausschöpfung Ihrer Kunden durch die Ausweitung ihres eigentlichen Kernsortimentes (Lebensmittel).
Das Hauptziel von Staples ist es, dem Geschäftskunden (vor allem kleine und mittelständische Firmen, aber auch Freiberufler, Selbstständige etc.) alles für sein Büro unter einem Dach anzubieten. Der Slogan von Staples lautet: „That was easy“ und soll das einfache und problemlose Einkaufen bei Staples charakterisieren. Ein großer Teil der 56 Märkte in Deutschland ist mit modernen Copy&Print-Centern ausgestattet, darüber hinaus werden ein Katalog-Geschäft und ein Online-Shop angeboten. Mit der Inanspruchnahme weiterer Absatzmöglichkeiten, wie dem Mega Depot, ist Staples in der Lage den Kunden über 50.000 Artikel anzubieten. Einer der wichtigsten Eckpfeiler der Strategie von Staples ist das Angebot der Business Card, mit der der Geschäftskunde nicht nur bargeldlos einkaufen kann, sondern zusätzlich noch bis zu 5% Rabatt auf alle Verbrauchsartikel bekommt. Für Staples ist die daraus resultierende Kundenbindung natürlich sehr wichtig.
Des Weiteren betreibt das Unternehmen auch ein Trading-up im Nieschlags Sinne um sich gegenüber den Konkurrenten zu profilieren. So hat sich z.B. die Ladengestaltung im Laufe der Zeit verändert. Waren die Märkte früher eher wie die klassischen Großhändler konzipiert, also einer kargen Einrichtung mit hohen Regalen und hohen Verkaufsvolumen, so ist das Unternehmen dazu übergegangen nur etwa 1,50m hohe Regale einzubauen, um die Übersichtlichkeit des Ladens zu erhöhen und eine freundlichere Einkaufsatmosphäre zu schaffen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen viele verschiedene Serviceleistungen an, wie z.B. die Copy&Print-Center, der easy-Service-Plan (eine über die Garantie hinausgehende Art der Versicherung für technische Geräte), der Tiefpreisgarantie (wird derselbe Artikel bei einem anderen Händler selbst noch zwei Wochen nach dem Kauf günstiger angeboten, wird die Differenz dem Kunden erstattet), Geld-Zurück-Garantie, etc. Diese Leistungen helfen dem Unternehmen sich weiter zu profilieren und Staples als Marke in den Köpfen der Verbraucher zu etablieren.
-> Hier geht es weiter mit der “Eigenmarkenpolitik von Staples”